Nun noch eine kleine Geschichte zu mir, damit ihr mich ein bisschen besser kennen lernt ;-)

 

 

 

Ich gehöre zu der Familie der Trolle

 

Ich lebe in einem riesigen Wald in Norwegen. Ein mit grauem Bart behangener, altersschwacher Baum stürzt krachend in die Wälder und liegt dort wie vom Wind gefällt zwischen neuen Schösslingen, neuen Bäumen. Die Jahreszeiten kommen und gehen, Sommer und Winter, Frühjahr und Herbst, in unabwendbarer Wiederholung. Hier herrscht die Ewigkeit. Im übervölkerten Europa stellt Norwegen nach wie vor ein Königreich der Natur dar. Tief in den schier endlosen Wäldern herrscht noch genau jene Ruhe wie vor Tausenden von Jahren. Dort in den Wäldern hat das moderne Leben keinerlei Bedeutung. In dieser Stille im Angesicht des mächtigen Rhythmus der Natur kommt sich der moderne Mensch, der seine Existenz in Stunden und Minuten misst, ziemlich hilflos vor.

Norwegen ist ein raues und stellenweise karges Land, dessen herbe Landschaft jedoch von einer seltsamen Faszination ist. Inmitten seiner dunklen Wälder mit den stillen, mondbeschienenen Seen, den tiefen, klaren Fjorden und den mächtigen, schneebedeckten Bergen liegt die Heimat der Trolle.

Meine Familie, die Trolle leben dort in ihrer Urform, in ihrer Urheimat. Wir sind norwegisch, und sind die Naturgeister der norwegischen Wälder. Ich bin nicht leichtfüßig wie der griechische Faun, der auf kahlen, sonnenüberfluteten Hügeln herumtollt. Nein, ich bin ein bischen schwerfälli. Wenn ich schon lange im Wald lebe bin ich auch ein bischen dunkel und überwuchert. Dann sieht man mich als eine moosbedeckte, verrenkte Gestalt, die des Nachts umherstreunt oder wie versteinert nur dasteht. Ich bin auch mal ein großer gehender Wald und Berg. Bei uns gibt es eine Vielzahl verschiedener Trolle. Einige von ihnen sind Riesen, andere wiederum sind von kleinem, zwerghaften Wuchs. Einige leben in Seen, andere im Schnee, oder sonst wo. Alle haben jedoch Knubbelnasen, an jeder Hand nur jeweils ein Daumen und drei Finger und an den Füßen auch nur je vier Zehen. Wir watscheln und trotten, wir tapsen und walzen durch den Wald. Auch rollen wir gerne Steilhänge hinab anstatt zu laufen. Wirklich still sind wir nur selten, immer müssen wirvor uns hin brummeln oder anderen etwas zurufen, oder kreischen oder sonst wie Lärm erzeugen. Der Mensch aber bekommt von alledem fast nichts mit, da wir tagsüber kaum anzutreffen sind, sondern nur in der Nacht aktiv sind. Die meisten Trolle haben lange Schwänze mit einem dichtem Haarbüschel am Ende, einige haben nur ein Auge mitten auf ihrer faltigen, ledrigen Stirn, andere wiederum haben zwei oder sogar drei Köpfe. Es gibt Trolle auch mit bis zu neun Schwänze.

 

Wir verfügen über ein sehr gutes Seh-, Hör- und Geschmacksvermögen. Die Ernährung besteht aus Tieren aller Art und Pflanzen (vornehmlich Pilze, Beeren, Früchte).

Die Legende erzählt, dass wir Trolle sehr, sehr alt werden können, meist zählten wir mehrere hundert Jahre. Es kann sogar sein, dass ein Troll nach dem Frühstück ein Nickerchen von mehreren hundert Jahren macht. Die meisten von uns haben dichtes, zottiges Haar und sehen auf den ersten Blick sehr furchterregend aus. Gewöhnlich sind wir jedoch gutmütig und manchmal sogar fast ein bisschen einfältig.

Die Natur ist unserLeben und gleichzeitig unsere stärkste Verbindung. Wir entwickeln ein Gefühl für unsere Umgebung, das ausgesprochen intensiver ist als alles was Menschen kennen. So können wir alles, was in diesem Gebiet vor sich geht, fühlen, mehr noch, wir selbst sind mit dem Gefühl dieses Waldes, oder der Wiese. Wir nehmen alles auf, jede Regung, jede Veränderung, jedes Gefühl des Waldes. Dabei ist erstaunlicherweise unwichtig, ob wir gerade geistig anwesend sind, oder schlafen oder träumen. Wir haben ein sehr ausgeprägtes Gespür für unsere Umgebung. Und wie bei einigen Menschen in etwas schwächerer Weise werden wir Trolle bei Gefahr von diesem Gefühl alarmiert. Bei manchen Trollen ist dieses Gefühl so ausgeprägt, dass wir nicht nur unbewusst alles spüren, sondern sogar direkt als unser Gebiet handeln können. So können wir Trolle Bäume umstürzen lassen, oder kleine Erdbeben erzeugen, oder Blätter rascheln lassen, nur um unseren Freunden zu helfen oder zu retten. Wir sammeln Futter für die Vögel im Winter, bereiten kuschelige Lagerstätten für die Bären und zaubern Schneeflocken zum Schmuck unserer Haare bei Festen. Wir lagern Eicheln und Nüsse für die Eichhörnchen und befeuchten Spinnweben und auch kühle Sommerwinde mit Tautropfen. Wir gießen im Frühling die wilden Blumen, malen im Herbst die Blätter rot und gelb und verwandeln so die Wälder in ein Märchenland majestätischer Schönheit.

Das ist das wahre Wesen meiner Familie, derTrolle. Nur sehr wenige haben uns jemals gesehen. Wir bewegen uns manchmal sehr schnell und elegant durch den Wald, verrichten unsere Arbeit mit liebevoller Vorsicht, um der Natur nicht zu schaden. Das gleiche erhoffen wir uns auch von den Menschen.

Wenn wir Trolle jedoch erzürnt werden, oder die Menschen sich nicht an die Regeln der Natur halten, ist unser Zorn oft unbändig und kann verheerende Folgen haben. Daher ist es für die Menschen überaus wichtig, mit uns,den Trollen gut auszukommen und uns nicht zu verärgern, denn nur dann sind wir den Menschen gleichermaßen wie der Natur ein verlässlicher Beschützer.

Wir Trolle werden nicht geboren; wir sind plötzlich da. Auch unser Sterben ist sehr mysteriös. Denn theoretisch können wir Trolle unendlich alt werden, auch wenn man es uns in der Regel nicht ansieht.

 

Wir beschäftigen uns irgendwann mal mit dem Tod. ´Wir denken uns weg und sind so irgendwie dann verschwunden. Ob wir wirklich gestorben sind, ist unklar. Das Phänomen ist dass wir Trolle eventuell das Todesstadium wieder verlassen können.

Eine der größten Schwächen von uns Trollen ist Gold. Wir sammeln es in unterirdischen Höhlen.

 

Zeit spielt bei uns Trollen keine Rolle; manche sind wir so uralt, dass uns schon Bäume auf den verfilzten Haaren wachsen. Meistens sind wir unheimlichen wirkenden Gestalten während der dunklen Nacht unterwegs, denn beim Anblick des ersten Sonnenstrahls können wir platzen oder uns in Luft auflösen.

Wenn die Menschen einen Troll begegnen sollten, dürfen Sie ihn nicht beim Namen nennen; sonst wird er zu einem großen Felsblock erstarren.

Da wir Trolle, die gemeinsam in einem Gebiet wohnen, viele gemeinsame Gefühle haben, sind wir untereinander sehr vertraut und bilden eine verschworene Gemeinschaft. Es ist unmöglich, dass wir Trolle uns ernstlich streiten, öfters dagegen werden Hasslieben gepflegt, denn Trolle lieben Schimpfen und Wortwettkämpfe. So sind unsere Zusammenkünfte trotz allem Geschimpfe und Geschrei doch ausgesprochen harmonisch und geprägt von einem Gefühl der Zufriedenheit und der Freude, dass wir wieder zusammen sind. Regeln sind unter uns Trollen nicht notwendig, unser Zusammenleben ist ziemlich chaotisch. Wir lieben das Chaos und die Unordnung ebenso wie Paradoxa und Widersprüche. Trolle leben sehr gesellig. Sobald es dämmert und es im Wald düster wird, kommen wir Trolle zurück und das Nachtleben beginnt. Fast jedes Gebiet hat einen bestimmten Versammlungsort, etwa eine Bergkuppe oder eine größere Lichtung, wo sich alle dann versammeln und fast jeden Abend gibt es dort große Feste.

Zum einen treffen wir uns dort, um einfach nur zusammenzusein mit gleichen ihrer Art, wir sitzen und trinken und essen zusammen, meist um ein Lagerfeuer herum, aber auch in den Bauen und Höhlen ringsum, oder in den Baumnestern. Es wird gesungen, sogar getanzt, viel geredet und palavert und diskutiert und gebrüllt und gerülpst und geprustet, so ein Fest ist immer ziemlich chaotisch und ein Gewirr von Trollen.

Wir Trolle haben zudem auch eine ungeheure Liebe zur alten Welt. Alte Bräuche werden besonders gerne gepflegt. Uns kann man überall in Norwegen und auch in den Wäldern in Süddeutschland begegnen, bei einem Spaziergang im nebligen Wald oder am See, wenn wir die Fische von der Angel verscheuchen wollen, Aufpassen muss man auch bei einer Wanderung im Jotunheimen, wo der Riese Jotun zuhause ist. Er ist einer der Urtrolle der Urtrolle, ein steinalter, übergroßer mächtiger und weiser Troll, zudem immer wieder mal ein Troll geht, um sein Rat zu holen oder um seine Hilfe zu bitten.

So zum Beispiel hat er einigen von uns Trollen empfohlen, wieder in die Städte einzuziehen und sich dort auszubreiten

 

 

 

Vieleicht ja in deiner Stadt ;-)

 

 

 

Einige wenige Trolle gehen dann im Rudel durch die dunklen Gassen und treiben dort ihr Unwesen. Wenn wir also das nächste mal durch die Wälder und Berge streifen, dann sollten ihe Euch dann daran erinnern, dass Trolle wahrscheinlich eher gutmütig und harmlos sind.

 

 

Wenn die Dämmerung hereinbricht,begegnet ihr veieleicht einmal ein paar Trolle, den wir sind dann meistens nicht allein, sondern in einer Gruppe unterwegs ;-)

 

 

 

Also gebt acht bei eurem nächsten Spaziergang und nehmt Rücksicht auf die Wälder!

 

Den sonst verärgert ihr vieleicht die Trolle, die ja eigendlich lieber friedlich in den Wäldern leben wollen.

 

 

 

Solltet ihr einen Troll bei Euch zu Hause haben dann behandelt ihn mit Liebe und Respekt.

 

Und nicht vergessen, Wir sind nicht gerne alleine ;-)

 

 

 

Den die Legende der Trolle, besagt:

 

Leben Trolle in deinem Haus, gehen Glück und Reichtum stets ein und aus.